0 0

Eine solche Zeichnung erfordert Kraftaufwand, denn je stärker der Druck, desto kräftiger fallen die Linien aus. Sobald die Platte fertiggestellt ist, wird sie komplett mit Farbe eingefärbt und durch zügiges Wischen mit Gaze von überschüssiger Farbe befreit. Das Papier soll vor dem Druck angefeuchtet werden. Dabei ist es wichtig, eine Druckpresse zu verwenden, da ein Handdruck wie bei der Linoldrucktechnik nicht ausreichend ist. Wir empfehlen, zwischen Walze und befeuchtetem Papier ein Stück Filz zu legen.
Kaltnadelradierung ist ein manuelles, trockenes Verfahren. Im Gegensatz dazu ist die Ätzradierung nass und erfordert verschiedene Ätzmittel.
Berühmte Künstler, die diese Tiefdruck-Technik verwendeten, sind Dürer, Tizian, Michelangelo, Raffael in der Blütezeit des Kupferstichs sowie Peter Paul Rubens in der Barockzeit.

Welche Druckverfahren gibt es?

Es gibt drei gängige Druckverfahren: der Hochdruck (z.B. Linoldruck), der Flachdruck (z.B. Siebdruck) und der Tiefdruck (z.B. Kaltnadelradierung/Drypoint).
Beim Hochdruckverfahren (Linoldruck) werden die erhabenen Stellen des Druckstocks mit Farbe eingefärbt, während beim Tiefdruck die tiefergelegten Rillen des Druckstocks mit Farbe gefüllt werden. Beim Flachdruckverfahren (Siebdruck) wird die Farbe mit einer Rakel durch ein feines Gewebe gepresst.
Die Kaltnadelradierung und die verschiedenen Druckverfahren bieten Künstlern eine breite Palette an Ausdrucksmöglichkeiten. Jede Technik hat ihre eigenen Vorzüge und Herausforderungen, die es ermöglichen, einzigartige Kunstwerke zu schaffen. Egal ob feine Linien der Kaltnadelradierung beim Tiefdruckverfahren, kräftige Kontraste des Linoldrucks oder die Vielseitigkeit des Siebdrucks – die Druckkunst bleibt ein faszinierendes und vielfältiges Feld der kreativen Gestaltung.